Chan Buddhismus ist keine Religion sondern es bedeutet im Hier und Jetzt zu sein, den Augenblick als ganzes zu betrachten.

Bodhidharma wurde um 440 n. Chr. in Kanchi, der Hauptstadt des südindischen Königreichs Pallava, geboren. Schon als Jüngling konvertierte er zum Buddhismus und wurde dessen 28. Patriarch. Er kam 475 nach abenteuerlichen Reisen in Südchina und gelangte schließlich ins Shaolin-Kloster, wo sein bekanntestes philosophisches Wirkungsfeld war.

Bodhidharma ist untrennbar mit Shaolin verbunden. Ihm schreibt man die Gründung der Kampfkunst des Shaolin Kung-Fu und der Philosophie des Zen-Buddhismus zu, zwei eigentlich miteinander unvereinbare Wege, die in ihrer Gemeinsamkeit erst mit dem Wirken des Bodhidharma in Shaolin auftauchten. Seine Lehre war der uralte Weg der Philosophie des Inneren Krieges, der geistige und psychische Beherrschung wie auch körperliche Geschicklichkeit integrierte.

Bodhidharma unterrichtete in Shao-Lin die Lehre der Zwei Wege, den Weg der Befreiung und den Weg der Wiedervereinigung oder den Weg des Verstandes und den Weg des Herzens. Diese Lehre sagt, dass es zwei Typen von Kriegern gibt, nämlich diejenigen, die für ihre eigene Befreiung und diejenigen, die für die Befreiung der Menschheit als Ganzes kämpfen. Bodhidharma lehrte, dass beide Wege zum selben Ziel führten, dass aber von den beiden der Weg der Wiedervereinigung oder der Weg des Herzens, der philosophische Weg, der bessere sei.

Warum sagen wir „Amituofo“?

Geschichtlich bedeutet Amitabha, Buddha des reinen Lichts. In der Shaolin Philosophie ist das Wort „Amituofo“ die Sprache des Herzens. Wir verwenden dieses Wort, bei der Begrüßung, für Danke und Entschuldigung.  

Warum wird vor Beginn des Trainings das Wort „Amituofo“ drei Mal ausgesprochen?

Das erste Mal um den Respekt vor Buddha zu bekunden.

Das zweite Mal für die Lehre, das Dharma.

Das dritte Mail ist für die Gemeinschaft, das „WIR“ und Meistern von denen wir lernen durften.

Was bedeutet im Shaolin Kung Fu, Körper und Geist in Einklang zu bringen, und weshalb ist Chan unmittelbar mit der traditionellen Shaolin Kultur verbunden?

Chan bedeutet, im Hier und Jetzt zu sein, sich auf den Augenblick zu konzentrieren. Durch regelmäßiges Shaolin Training wird genau dieser Zustand erreicht. Die Kunst ist es, die Ruhe in der Bewegung zu finden,  nur das Sein tritt in den Vordergrund, es ist nicht wichtig was rundherum passiert, der Geist kommt allmählich zur Ruhe und verbindet sich mit dem Körper.

Sobald der Geist ruhig ist, wird auch der Körper entspannt und locker. Ist der Körper entspannt und locker, ist auch der Geist ruhig, die Gedanken verschwinden, das Jetzt tritt in den Vordergrund. Diese Philosophie ist die Grundhaltung des Chan Buddhismus, und ist deshalb essentiell für das Praktizieren von Shaolin Kung Fu und kann als Action Meditation verstanden werden. Diese Haltung schafft eine Harmonisierung von Körper und Geist und ist deshalb sehr gesundheitsfördernd, weil ein ständiges Gleichgewicht geschaffen wird.

In der Meditation richtet sich der Blick nach innen, sobald der Geist ruhig ist, ist er frei und kann sich mit seinem „Ich“ verbinden. Wer bin ich? War es wichtig mich zu ärgern? Die Anderen sind viel besser im Kung Fu? Warum lerne ich nichts Neues? Habe ich wirklich mein Bestes im Training geben? War es das Ego das mich selbst blockiert hat? Warum muss ich mich mit Anderen vergleichen?

Im Chan Buddhismus praktiziert man das eigene Ego loslassen um nicht zu leiden und somit seinen Geist ruhig und gelassen zu stimmen.

Ein Beispiel für ein mögliches Leiden: Viele Menschen besitzen das neuste Handy am Markt. Nun wenn das Ego stark ist, wird ein Gedanke auftauchen „Ja, ich habe zwar ein Handy, nur das andere ist besser, es kann viel mehr, aber es ist zu teuer und ich kann es mir nicht leisten“

Ab diesem Zeitpunkt wird man anfangen zu leiden, und das so lange, bist man es sich gekauft hat.

Oder man hat gelernt, die Dinge nicht so wichtig zu nehmen, sich selbst nicht so wichtig zunehmen „EGO“ und somit von Gedanken loszulassen die ein Leiden verursachen.

Deshalb wirken Shaolin Mönche immer sehr zentriert und gelassen. Sie geben lieber bevor sie nehmen. Denn wenn man gibt, hält man nicht  an Dingen fest und fühlt sich somit frei vom etwaigen Verlanden, das Leiden verursacht.

Im Shaolin Training ist eben dieser Gedanke einer der ersten Lektionen die man lernt und versucht zu verstehen. Nämlich zuerst sein bestes im Training  zu geben ohne Neues zu verlangen, das Leiden verursacht. Die Dinge kommen von alleine, sobald man sie loslässt.

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